Update S3-Leitlinie "Therapie des Typ-1-Diabetes" (057-013) veröffentlicht
Eine neue Version der S3-Leitlinie "Therapie des Typ-1-Diabetes" wurde veröffentlicht.
Die Leitlinie wurde federführend von der Deutschen Diabetes Gesellschaft e.V. (DDG) erstellt.
Auch die DGAI war an der Aktualisierung beteiligt.
Mit der Erstellung und Aktualisierung dieser Leitlinien verfolgen die Autoren die folgenden Ziele:
1. Die Rate diabetesassoziierter Komplikationen und diabetesassoziierter Folgeschäden zu senken. Hierbei wird erstmals auch der Einsatz der neuen Diabetestechnologien in Form von Sensoren und automatischen Insulin-Dosiersystemen (AID) beschrieben und bewertet.
2. Die Entscheidung für oder gegen eine Therapie gemeinsam mit Menschen mit Diabetes und dem Behandlungsteam abzuwägen und dann zu treffen (Partizipative Entscheidungsfindung).
3. Informationen zu dem Nutzen aber auch den Risiken einer Stoffwechseleinstellung zu erläutern.
4. Die Lebensqualität und Therapiezufriedenheit von Menschen mit Typ-1-Diabetes zu verbessern.
5. Zu einer angemessenen Versorgung von Menschen mit Typ-1-Diabetes im Krankenhaus sowohl auf Normalstationen als auch auf Intensivstationen beizutragen. Insbesondere sollte die Implementierung sicherer Protokolle zum Schutz vor Hypoglykämien bei intravenöser Insulintherapie gefördert werden.
6. Eine korrekte Behandlung von Akutkomplikationen sicherzustellen und damit das Risiko von Komplikationen aufgrund der Behandlung zu senken.
7. Die adäquate Schulung von Menschen mit Typ-1-Diabetes besonders im ambulanten Bereich stärker zu verankern.
Sie finden die Leitlinie ab sofort im Register der AWMF
Erteilung einer Weiterbildungsbefugnis für die "Zusatzweiterbildung Intensivmedizin"
Die komplette Empfehlung können Sie hier lesen:
pdf
Erteilung einer Weiterbildungsbefugnis für die "Zusatzweiterbildung Intensivmedizin".pdf
(1.83 MB)
Update DGAI S3-Leitlinie "Lagerungstherapie und Mobilisation von kritisch Erkrankten auf Intensivstationen" (001-015) veröffentlicht
Eine neue S3-Leitlinie zur Lagerungstherapie und Mobilisation von kritisch Erkrankten auf Intensivstationen wurde veröffentlicht.
Die Leitlinie wurde federführend von der DGAI erstellt.
Die Mobilisation kritisch erkrankter Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation ist ein essenzieller Bestandteil von Behandlungspfaden der heutigen Intensivmedizin. Seit der letzten Veröffentlichung der S2e-Leitlinie „Lagerungstherapie und Frühmobilisation zur Prophylaxe oder Therapie von pulmonalen Funktionsstörungen" im Jahr 2015 haben sich neue Behandlungsprinzipien etabliert. Zudem gibt es seit der letzten Aktualisierung in vielen Bereichen der Lagerungs- und Frühmobilisationstherapie neue Evidenz. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit der Überarbeitung der derzeit geltenden Empfehlungen unter Erfüllung der Relevanzkriterien für Leitlinien.
Ziel war es, durch Erstellung einer neuen S3-Leitlinie die oben benannte gültige S2e-Leitlinie zu überarbeiten und an den aktuellen Forschungsstand anzupassen. In der neuen S3-Leitlinie „Lagerungstherapie und Mobilisation von kritisch Erkrankten auf Intensivstationen“ werden Empfehlungen ausgesprochen, die eine möglichst hohe Qualität und Sicherheit in Bezug auf die Lagerungs- und Mobilisationstherapie gewährleisten oder sich prognostisch positiv auf Endpunkte wie Mortalität, Funktionalität, Lebensqualität, Kognition, Beatmungsdauer oder die Intensivstations- sowie Krankenhausverweildauer auswirken können.
Die drei wichtigsten Kernaussagen auf einen Blick:
1. Lagerungstherapie: Die Leitlinie hält eine Oberkörperlagerung von kritisch Erkrankten für angebracht. Im Gegensatz zur Vorversion wird ein Winkel ≥40° empfohlen, da die Literatur dafür positive Effekte aufzeigt. Allerdings wurde ergänzt, dass die hämodynamischen Nebenwirkungen und das Risiko von Druckulzera bei derart hohem Winkel zu beachten sind. Bei der Bauchlagerung gab es Detailanpassungen und die Aufnahme von „awake proning“ (Bauchlagerung im Wachzustand) für COVID-19 Patient:innen
2. Mobilisation: Die Definition von Frühmobilisation als innerhalb von 72h nach Intensivaufnahme wurde beibehalten. Weiterhin ist für alle kritisch Erkrankten Mobilisation empfohlen, allerdings der Empfehlungsgrad aufgrund der Evidenzlage stark für Patientinnen und Patienten, die vor dem Krankenhausaufenthalt funktionell unabhängig waren und schwach für Patientinnen und Patienten die zuvor eingeschränkt waren. Damit Mobilisation stattfindet, wird empfohlen Immobilisation explizit anzuordnen.
3.Hilfsmittel, NMES und Sonstiges: Die funktionelle Mobilisation ist anderen Formen der Mobilisation vorzuziehen. Insbesondere für das Bettfahrrad wurde die Evidenz entsprechend herabgestuft, während für die neuromuskuläre elektrische Stimulation zumindest eine schwache Empfehlung ausgesprochen wurde. Für anderweitige Hilfsmittel insbesondere Robotik existiert keine ausreichende Evidenz. Ebenso kann eine Kombination von Mobilisation und hoher Proteindosis aktuell nicht empfohlen werden.
Sie finden die Leitlinie ab sofort im Register der AWMF
Neue S3-Leitlinie "Radiofrequenz-Denervation der Facettengelenke und des ISG" (151-004) veröffentlicht
Eine neue S3-Leitlinie zur Radiofrequenz-Denervation der Facettengelenke und des ISG wurde veröffentlicht.
Die Leitlinie wurde federführend von der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft e.V. (DWG) erstellt.
Auch die DGAI war an der Erstellung beteiligt.
Die in dieser Leitlinie formulierten Aussagen und Empfehlungen sollen die Entscheidungsfindung von Ärztinnen und Ärzte und anderen Gesundheitsberufen sowie von Patientinnen und Patienten für eine angemessene Vorgehensweise unterstützen.
Ziele dieser Leitlinie sind:
- Die Darstellung der diagnostischen Sicherheit durch Anamnese und klinische Untersuchung.
- Die Darstellung der Bedeutung bildgebender Diagnostik vor einer RF-Denervation.
- Die Erstellung evidenzbasierter Empfehlungen zur Diagnostik und Indikation mittels Testblockaden vor einer RF-Denervation bezüglich Medikation, Anzahl der Testblockaden und der zu fordernder Schmerzreduktion.
- Evidenzbasierte Empfehlungen zur technischen Durchführung einer RF-Denervation (Art der Sonde, Dicke, Temperatur, Dauer, Lage der Sonde).
- Die Darstellung der zu erwartenden Komplikationen und Risiken.
- Die Darstellung allgemeiner Empfehlungen für ein einheitliches Vorgehen in Bezug auf Diagnostik, Indikation und Therapie.
- Die Verbesserung der Informationen für Patienten, Behandler und Kostenträger.
gültig bis: 09.07.2028
Sie finden die Leitlinie ab sofort im Register der AWMF