Neue S3-Leitlinie "Radiofrequenz-Denervation der Facettengelenke und des ISG" (151-004) veröffentlicht
Eine neue S3-Leitlinie zur Radiofrequenz-Denervation der Facettengelenke und des ISG wurde veröffentlicht.
Die Leitlinie wurde federführend von der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft e.V. (DWG) erstellt.
Auch die DGAI war an der Erstellung beteiligt.
Die in dieser Leitlinie formulierten Aussagen und Empfehlungen sollen die Entscheidungsfindung von Ärztinnen und Ärzte und anderen Gesundheitsberufen sowie von Patientinnen und Patienten für eine angemessene Vorgehensweise unterstützen.
Ziele dieser Leitlinie sind:
- Die Darstellung der diagnostischen Sicherheit durch Anamnese und klinische Untersuchung.
- Die Darstellung der Bedeutung bildgebender Diagnostik vor einer RF-Denervation.
- Die Erstellung evidenzbasierter Empfehlungen zur Diagnostik und Indikation mittels Testblockaden vor einer RF-Denervation bezüglich Medikation, Anzahl der Testblockaden und der zu fordernder Schmerzreduktion.
- Evidenzbasierte Empfehlungen zur technischen Durchführung einer RF-Denervation (Art der Sonde, Dicke, Temperatur, Dauer, Lage der Sonde).
- Die Darstellung der zu erwartenden Komplikationen und Risiken.
- Die Darstellung allgemeiner Empfehlungen für ein einheitliches Vorgehen in Bezug auf Diagnostik, Indikation und Therapie.
- Die Verbesserung der Informationen für Patienten, Behandler und Kostenträger.
gültig bis: 09.07.2028
Sie finden die Leitlinie ab sofort im Register der AWMF
Update S3-Leitlinie "Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie" (021-014) veröffentlicht
Eine neue S3-Leitlinie zur Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie wurde veröffentlicht.
Die Leitlinie wurde federführend von der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS) erstellt.
Auch die DGAI war an der Aktualisierung beteiligt.
Ziel der Leitlinie ist, in der internistischen, chirurgischen, gastroenterologischen, anästhesistischen, intensivmedizinischen und endoskopischen/bildgebenen Praxis einfach anwendbar zu sein. Darüber hinaus soll die Leitlinie einen Handlungskorridor für häufige Entscheidungen liefern. Patientenzielgruppe sind Patient*innen im erwachsenen Alter, die einer Sedierung im Rahmen gastrointestinaler Endoskopien bedürfen.
Die drei wichtigsten Kernaussagen auf einen Blick:
1. Die Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie dient dazu, diagnostische oder therapeutische Maßnahmen bei Patienten unter geringstmöglicher Beeinträchtigung der Vitalfunktionen durchzuführen. Eine Sedierung kann geeignete Untersuchungsbedingungen für EndoskopikerInnen schaffen, während die Risiken einer zu tiefen Sedierung vermieden werden sollten.
2. Die Leitlinie weist darauf hin, dass eine Sedierung bei Gastroskopie und Koloskopie die diagnostische Aussagekraft verbessern kann. Studien zeigen eine erhöhte Detektionsrate von Polypen und eine höhere Erfolgsrate der Koloskopie bei sedierten Patienten. Die Verwendung von Propofol in Form von intermittierenden Bolusapplikationen wird als Standardmethode für die Sedierung empfohlen.
3. Die Leitlinie legt großen Wert auf die Strukturqualität, Fortbildung und Überwachung während der Sedierung. Qualifiziertes Personal sollte für die Durchführung und Überwachung der Sedierung verantwortlich sein. Es werden Teamtrainings und Fortbildungscurricula empfohlen. Bestimmte Monitoring-Verfahren wie Pulsoximetrie und kontinuierliche Blutdruckmessung werden als Standardverfahren angesehen. Die Leitlinie enthält auch Empfehlungen zur Aufklärung der Patienten, zur Verkehrstauglichkeit nach der Sedierung und zur Dokumentation von Komplikationen.
Sie finden die Leitlinie ab sofort im Register der AWMF
Informationen zur Medical Device Regulation (MDR) – Auswirkungen auf unser Fachgebiet
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
im April 2017 wurde über das EU-Parlament durch die Verordnung 2017/745 eine Neustrukturierung der Medizinprodukteverordnung1) benannt. Diese reguliert in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union direktiv den Umgang mit Medizinprodukten. Dabei werden unter anderem Aspekte der MDD (Richtlinien für Medizinprodukte) und der aktiv implantierbaren Medizinprodukte (AIMDD) zusammengefasst. Des Weiteren wurde die Richtlinie für In-vitro-Diagnostika (IVD) in die IVDR2) überführt. Ziel ist es, durch diese Neustrukturierung über einen eindeutigen transparenten Rechtsrahmen die Patientensicherheit zu erhöhen. Letzteres wird durch Änderungen der Prozesse beim Inverkehrbringen von Medizinprodukten erreicht und durch Optimierung der Marktüberwachung und Standardisierung von Meldesystemen. Nationale Richtlinien behalten dabei Gültigkeit, sofern sie nicht der EU-Verordnung widersprechen.
Im Rahmen der Umsetzung sind bestimmte Übergangsfristen definiert (Artikel 120), welche die aktuelle und zukünftige Gültigkeit der Bescheinigungen zur Verkehrsfähigkeit von Medizinprodukten regeln. Ausgestellte Bescheinigungen haben üblicherweise eine Gültigkeit von 5 Jahren. Diese haben das Jahr 2021 als Zeitpunkt definiert, in dem Bescheinigungen, die bis zum Jahr 2017 ausgestellt waren, ihre Gültigkeit verloren hätten. Nach der vierjährigen Übergangsfrist sollte die MDR zum Mai 2021 eigentlich bindend umgesetzt werden, was bis dato, auch pandemiebedingt, nicht geschehen ist.
Je nach Medizinproduktklasse, Produktstabilität oder bereits vorliegenden Bescheinigungen scheint es Interpretationsspielraum in der Verordnungsumsetzung zu geben. Eine Verlängerung der Fristen wird aktuell auf nationaler und europäischer Ebene diskutiert.
Neben den potentiellen Chancen dieser Verordnung besteht aber auch die Gefahr, dass bestimmte Medizinprodukte aufgrund des komplexen Genehmigungsprozesses in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen. Unter Umständen könnte der Prozess auch zu einer Verschlankung verschiedener Produktportfolios führen, die wir für unseren Versorgungsauftrag aber in ihrer Angebotsbreite dringend benötigen.
Aktuelle Störungen des Chain Supply Managements bergen zusätzlich zum angesprochenen Prozess der MDR die Gefahr eines Verfügbarkeitsmangels bei Medizinprodukten.
Auf Initiative des DGAI Präsidiums wollen wir uns als Fachgesellschaft hier proaktiv aufstellen und bitten Sie daher um Ihre Unterstützung. Dabei hat die DGAI bereits zum jetzigen Zeitpunkt die für unser Fach relevanten Industriepartner angeschrieben, um Rückmeldungen hinsichtlich potentieller Streichungen im Produktportfolio zu erhalten.
Zusätzlich bitten wir Sie als Fachexperten/innen über das zur Verfügung gestellte Formblatt einen aktuellen Mangel an Medizinprodukten zu melden (s. Anhang Kontaktformular_Melderegister_Probleme mit der Verfügbarkeit von Medizinprodukten). Die Rücksendung sollte über die E-Mail-Adresse
Gemeinsames Ziel ist es, für unser Fach ein jeweils aktuelles Lagebild der Versorgungssituation zu generieren und die Gefahr eines potentiellen Wegfalles von Medizinprodukten via MDR einzugrenzen.
Quellen:
1) VERORDNUNG (EU) 2017/ 745 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES - vom 5. April 2017 - über Medizinprodukte, zur Änderung der Richtlinie 2001/ 83/ EG, der Verordnung (EG) Nr. 178/ 2002 und der Verordnung (EG) Nr. 1223/ 2009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90/ 385/ EWG und 93/ 42/ EWG des Rates (europa.eu)
2) VERORDNUNG (EU) 2017/ 746 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES - vom 5. April 2017 - über In-vitro-Diagnostika und zur Aufhebung der Richtlinie 98/ 79/ EG und des Beschlusses 2010/ 227/ EU der Kommission (europa.eu)
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Terence Krauß, D.E.S.A.
Federführender DGAI Kommission Normung und Technische Sicherheit
Prof. Dr. med. Benedikt Pannen
DGAI-Präsident
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Kontaktformular_Melderegister_Probleme mit der Verfügbarkeit von Medizinprodukten.pdf
(319 KB)
Save the date: WCA Singapur 2024
Der 18. World Congress of Anaesthesiologists findet vom 03.- 07.03.2024 in Singapur statt. Weitere Informationen finden Sie im Anhang.
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