Für spezielle Bereiche, in denen die Landesärztekammern (noch) keine entsprechende Weiterbildungsbezeichnungen wie z.B. Fachkunden eingeführt haben, bietet die DGAI ihren Mitgliedern interne Fortbildungsmaßnahmen zum Nachweis der entsprechenden Qualifikation an. Derzeit besteht die Möglichkeit der Erlangung eines Fortbildungszertifikates im Neuromonitoring in Anästhesie und Intensivmedizinund in der Transösophagealen Echokardiographie in der Anästhesiologie und Intensivmedizin. Aufgrund des Beschlusses des Engeren Präsidiums der DGAI vom 08.03.2012 wird für die individuelle Zertifizierung dieser Fortbildungen eine Schutz- und Bearbeitungsgebühr von 100,- Euro, für die Zertifizierung von Fortbildungszentren von 1.000,- Euro jeweils zzgl. MWSt. erhoben. Ferner besteht die Möglichkeit der Teilnahme an der DGAI-zertifizierten Seminarreihe Anästhesie Fokussierte Sonographie. Hier wird für die Ausstellung einer Teilnahmebescheinigung je Modul eine Bearbeitungsgebühr von 10,- Euro erhoben.
Neuromonitoring in Anästhesiologie und Intensivmedizin
pdf Neuromonitoring in Anästhesiologie und Intensivmedizin (PDF) (53 KB)
Curriculum Neuromonitoring: https://www.wakna.dgai.de/curriculum-neuromonitoring.html
Empfehlungen für eine berufsbegleitende modulare Fortbildung und Zertifizierung. Verabschiedet auf der Präsidiumssitzung der DGAI am 18.11.2006 in Weimar
Die verschiedenen Methoden des klinischen und apparativen Neuromonitorings bieten die Möglichkeit, den Narkose- und Sedierungszustand zu objektivieren, bestimmte zentral- bzw. periphernervöse Funktionseinbußen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu vermeiden sowie eine weitestgehend verlässliche Prognose vorhandener Funktionsstörungen zu treffen.
Um das große Potenzial des Neuromonitorings in Anästhesie und Intensivmedizin nutzen und Fehlinterpretationen der erhobenen Daten vermeiden zu können, sind eingehende Kenntnisse der anatomischen, physiologischen und technischen Grundlagen erforderlich. Unter Federführung des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Neuroanästhesie (WAKNA) der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin und der Österreichischen Gesellschaft für Anaesthesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) und im Benehmen mit der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie (DGKN) wurde deshalb von einer Ad-hoc-Kommission ein Curriculum erarbeitet, das Grundlagenwissen, methodenspezifische Kenntnisse, anwendungstechnische Besonderheiten und mögliche Indikationen beinhaltet.
Der zeitliche Umfang der theoretischen Fortbildung sowie die Anzahl praktischer Einsätze unter entsprechender Supervision werden definiert. Aufgrund des breiten Spektrums des Neuromonitorings geschieht dies in verschiedenen Modulen. Dies erlaubt eine nach den individuellen Bedürfnissen ausgerichtete standardisierte Fortbildung und Zertifizierung.
Die konsequente Umsetzung dieser Empfehlungen erleichtert eine zielgerichtete Diagnose und Therapie, schafft in bestimmten Situationen die Voraussetzung für eine Outcomeverbesserung und ermöglicht einen gezielten Ressourceneinsatz.
Qualifizierte Fortbildung "TEE in der Anästhesiologie und Intensivmedizin"
Die perioperative fokussierte Echokardiographie (PFE) umfasst transösophageale und transthorakale Untersuchungen in der Anästhesiologie und Intensivmedizin. Sie gehört mittlerweile in Universitätskliniken und zahlreichen Krankenhäusern zum Curriculum der anästhesiologischen und intensivmedizinischen Weiterbildung. Im Rahmen der fachärztlichen Fortbildung kann das DGAI-Zertifikat "TEE in der Anästhesiologie und Intensivmedizin" erworben werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Ausbildungszentren
Grundsätzlich können die Voraussetzungen zum Erwerb des TEE-Zertifikats überall dort erworben werden, wo die TEE nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft durchgeführt wird. Hier bei ist zu unterscheiden zwischen 1. durch die DGAI zertifizierten Fortbildungsstätten und 2. nicht-zertifizierten Fortbildungsstätten. An zertifizierten Fortbildungszentren der DGAI können die Voraussetzungen in vollem Umfang entsprechend den vorliegenden Empfehlungen ohne zusätzliche weitere Überprüfung im Einzelfall erworben werden. Nicht-zertifizierte Zentren, an denen die TEE regelmäßig in der Anästhesie und Intensivmedizin eingesetzt wird, sollen ihr Ausbildungsangebot inhaltlich und formal an den vorliegenden Empfehlungen ausrichten; bei Erwerb der Voraussetzungen in nicht-zertifizierten Zentren wird individuell die inhaltliche und zeitliche Validität der Ausbildung durch den Ständigen Ausschuß der DGAI für die TEE-Fortbildung überprüft.
Prüfungen
Die Prüfungen für die Zuerkennung des Zertifikats "TEE in der Anästhesiologie und Intensivmedizin" werden von Kommissionen an den zertifizierten TEE-Weiterbildungszentren durchgeführt. Die Kommissionen bestehen jeweils aus zwei zertifizierten Prüfern zweier verschiedener Weiterbildungszentren, von denen eines zertifiziert sein muß. Die Prüfer werden vom Ständigen Ausschuß der DGAI für die TEE-Fortbildung bestellt. Die Kandidaten dürfen nicht an den Weiterbildungsstätten geprüft werden, an denen sie ausgebildet worden sind. Die Prüfung muss vom Zeitpunkt der Anmeldung gemessen, innerhalb eines Jahres erfolgen. Andernfalls erlischt die Anmeldung.
Die Prüfung wird als mündliche Prüfung durchgeführt und kann durch eine Untersuchung am Patienten ergänzt werden. Die technischen und praktischen Unterschiede im Umgang mit Echokardiographie-Systemen verschiedener Hersteller sind vom Prüfer zu berücksichtigen. Alternativ kann das Wissen des Prüflings anhand von Videodemonstrationen abgefragt werden. Die Prüfdauer soll grundsätzlich eine Stunde nicht überschreiten. Prüfinhalte, -verlauf und -ergebnisse werden schriftlich dokumentiert. Gruppenprüfungen sind nicht zulässig.
Der Antrag auf Prüfung wird bei der Geschäftsstelle der DGAI postalisch, Roritzer Straße 27, D-90419 Nürnberg,oder per E-Mail an Frau Langer, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! eingereicht und von dort an den Ständigen Ausschuß weitergeleitet. Nach Zulassung zur Prüfung erfolgt die Benachrichtigung über Ort der Prüfung durch die Geschäftsstelle der DGAI. Nach erfolgreichem Abschluss der Prüfung folgt die Zertifikats-und Rechnungsstellung (€ 100,- zzgl. MwSt).
Informationen
pdf PFE 2018 DGAI Verbandsmitteilung (2.05 MB)
pdf PFE 2018 FB Kriterien Arzt Zertifikat (94 KB)
pdf PFE 2018 FB Tätigkeitsnachweis (258 KB)
Anästhesie Fokussierte Sonografie (AFS)
Die Landesärztekammern haben die Sonographie mit Umsetzung der MWBO 2018 fest in die Weiterbildung im Fachgebiet Anästhesiologie aufgenommen. Gefordert wird die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten im Umgang mit anästhesierelevanten Ultraschallverfahren, insbesondere Notfallsonographie, Echokardiographie, sowie das Training zur Durchführung von sonographisch gestützten ZVK-Anlagen, Gefäß- und Pleurapunktionen und regionalanästhesiologischen Verfahren.
Im Rahmen der Fortbildung kann das neu von der DGAI eingeführte „AFS-Zertifikat für anästhesierelevante Ultraschallverfahren“ erworben werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Auf der Seite des Wiss. Arbeitskreises Ultraschall können Sie die Anforderungen an den Erwerb des Zertifikats, sowie die zugrundeliegenden Richtlinien und Empfehlungen und weitere Informationen herunterladen:
https://www.ak-ultraschall.dgai.de/anaesthesie-fokussierte-sonographie-afs.html
Modulares Zertifikat Intensivmedizin
Modulares Zertifikat Intensivmedizin (PDF)
Das Ziel der Intensivmedizin ist es, eine qualitativ hochwertige, effiziente Versorgung der Patienten, die einer besonderen Überwachung, Pflege oder Behandlung bedürfen, zu gewährleisten. Zu diesem Zweck sollen Patienten in einer spezialisierten Einheit von eigens für diese Aufgaben geschulten Fachärzten mit Zusatzqualifikation Intensivmedizin und pflegerischem Personal behandelt werden, bei gleichzeitig möglichst ökonomischer Nutzung der personellen und technisch-apparativen Ressourcen. Die Patientensicherheit der uns anvertrauten kritisch erkrankten Patienten sowie die Sicherung und Verbesserung der Qualität der Versorgung ist dabei das höchste Handlungsgebot. Dieser Anspruch wird durch dieses Intensivzertifikat in Deutschland überprüft und gewährleistet. Als Anforderungen für die Zertifizierung werden die grundsätzlichen Anforderungen der intensivmedizinischen Komplexbehandlung durch evidenzbasierte Merkmale der Versorgung und Qualitätssicherung erweitert. Zusätzlich können verschiedene Kompetenzmodule zertifiziert werden. Das Ziel des modularen Zertifikats „Intensivmedizin“ ist es, qualitativ hochwertige Intensivmedizin auf allen medizinischen Versorgungsebenen zu gewährleisten. Auf diese Weise soll die Qualität in den Einrichtungen gesichert und verbessert werden, um zusätzliche Leben zu retten und den Wunsch der Patientinnen und Patienten nach einer optimalen Behandlung und Versorgung erfüllen zu können.