Nürnberg. Ab heute bis zum 28. September findet bundesweit die Woche der Wiederbelebung statt. Die Aktionswoche wurde 2012 von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) und dem Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e.V. (BDA) ins Leben gerufen und steht seither jedes Jahr unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit. Sie ist ein zentraler Bestandteil der Kampagne „Ein Leben retten“, mit der DGAI und BDA die Bevölkerung motivieren wollen, bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand beherzt einzugreifen. Im Mittelpunkt steht dabei die einfache Formel: Prüfen – Rufen – Drücken.
Die aktuellen Zahlen zeigen, wie wichtig das Engagement ist: Laut dem Deutschen Reanimationsregister, das unter Trägerschaft der DGAI steht, erlitten im Jahr 2024 rund 136.000 Menschen in Deutschland außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislauf-Stillstand – im Schnitt also 370 Menschen pro Tag. Rund 70 Prozent dieser Ereignisse traten im häuslichen Umfeld auf, meist im Kreis der Familie oder unter Freunden, Bekannten, Nachbarn; etwa 15 Prozent ereigneten sich im öffentlichen Raum.
In solchen Situationen zählt jede Sekunde – und jede und jeder kann mit sofortigem Handeln die Überlebenschancen entscheidend erhöhen. Die lebensrettenden Schritte sind einfach: Prüfen – reagiert die betroffene Person nicht und atmet sie nicht normal? Rufen – sofort den Notruf 112 wählen. Drücken – kräftig und schnell in der Mitte des Brustkorbs drücken – solange, bis professionelle Hilfe eintrifft.
Die bisherigen Fortschritte sind ermutigend: Mittlerweile leisten laut Reanimationsregister 52 Prozent der Ersthelfenden im Notfall Wiederbelebungsmaßnahmen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren. Gleichzeitig ist es nötig, die Bereitschaft zur sofortigen Hilfe noch weiter zu steigern.
DGAI und BDA rufen daher die Bevölkerung dazu auf, die Woche der Wiederbelebung zu nutzen und an den zahlreichen Reanimationsschulungen in Kliniken, Schulen und auf öffentlichen Plätzen teilzunehmen. Ziel ist es, Hemmschwellen abzubauen und die Reanimationsquote in Deutschland nachhaltig zu steigern.
Weitere Informationen, Schulungsmaterialien und Hinweise auf Aktionen vor Ort finden sich unter www.einlebenretten.de