Ab Herbst dieses Jahres beteiligen sich sämtliche Notarztstützpunkte in Niederösterreich flächendeckend am Deutschen Reanimationsregister. Dieses wissenschaftliche Instrument, betrieben von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), ermöglicht es, die Wiederbelebungsmaßnahmen systematisch zu erfassen, mit anderen Standorten zu vergleichen und kontinuierlich zu verbessern. Durch laufende Auswertungen können Stärken erkannt und Verbesserungen gezielt umgesetzt werden. Darüber hinaus bietet das Register eine wissenschaftlich fundierte Basis für Forschung und Leitlinienentwicklung. Die Teilnahme trägt damit wesentlich zur Qualitätssicherung, Transparenz und Weiterentwicklung der Notfallversorgung in Niederösterreich bei.
Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters: „Wir freuen uns, dass sich die niederösterreichischen Notarztstützpunkte am Deutschen Reanimationsregister beteiligen. Das erweitert die wissenschaftliche Grundlage des Registers erheblich und stärkt den internationalen Vergleich. Je breiter die Datenbasis, desto fundierter können Forschung, Leitlinienentwicklung und Qualitätssicherung gestaltet werden – und desto besser wird die Versorgung von Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand.“
Die Umsetzung wurde von Notruf Niederösterreich durchgeführt und steht somit allen Notärztinnen und Notärzten zur Verfügung. „Wir verbinden Notruf, Einsatzdisposition und präklinische Versorgung. Durch integrierte Datenerfassung verbessern wir die Datenqualität, vereinheitlichen Prozesse und fördern Synergien zwischen Leitstelle, Rettungsdienst und Notärzten. So wird Notruf Niederösterreich zum Motor für Qualität und Transparenz in der Rettungskette.“ erklären die beiden Notruf Niederösterreich Geschäftsführer Josef Schmoll und Christian Fohringer.
An der Durchführung beteiligt sind die Betreiber der Notarztstützpunkte, das Rote Kreuz und der Arbeitersamariterbund Niederösterreich, die ÖAMTC Flugrettung sowie die NÖ Landesgesundheitsagentur. Im Zuge der Integration wurde die bundeslandweiten Dokumentationsplattform von Notruf Niederösterreich erweitert, wo die relevanten Daten von den Notärztinnen und Notärzten erfasst werden können.
Der Landesrettungskommdant des Roten Kreuzes Wolfgang Frühwirt, Peter Maa stv. Landesrettungskommandant vom Arbeitersamariterbund NÖ, Vorstandsmitglied der Landesgesundheitsagentur Gerhard Dafert sowie der Geschäftsführer der ÖAMTC Flugrettung Marco Trefanitz sind sich einig: „Die kontinuierliche Qualitätssicherung und Weiterentwicklung unserer Notfallversorgung liegt uns besonders am Herzen. Dieses Vorzeigeprojekt wird erst durch die enge und engagierte Zusammenarbeit aller Partnerorganisationen möglich. Gemeinsam fördern wir die evidenzbasierte Medizin, optimieren Abläufe und heben die Versorgungsqualität auf ein neues Niveau – wovon unsere Patientinnen und Patienten nachhaltig profitieren.“
Die ärztliche Leiterin von Notruf Niederösterreich, Nicole Kordina, verantwortlich für die Umsetzung erklärt den Sinn und Nutzen dieser Maßnahme: „Mit der Teilnahme am Deutschen Reanimationsregister wird die präklinische Notfallversorgung in Niederösterreich auf eine neue Qualitätsstufe gehoben. Durch die einheitliche Erfassung und Auswertung von Reanimationsdaten können Abläufe, Maßnahmen und Ergebnisse erstmals systematisch verglichen, bewertet und dadurch Verbesserungen erzielt werden.“
