Nürnberg/Düsseldorf. Laut Hochrechnungen des Deutschen Reanimationsregisters erleiden pro Jahr zirka 140.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Bei etwa der Hälfte können Rettungsdienste oder Notärztinnen und Notärzte Reanimationsmaßnahmen einleiten – am Ende überleben davon nur etwas mehr als zehn Prozent. Woran liegt das? Was kann die Medizin tun, um die Überlebenschancen zu erhöhen? Welche Rolle spielen Daten, Standards und gezielte Qualitätssicherung?
Einen zentralen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen leistet das Deutsche Reanimationsregister – German Resuscitation Registry (GRR). Unter der Trägerschaft der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) ist es die größte überregionale Datenbank im deutschsprachigen Raum zur Erfassung, Auswertung und Bewertung von Reanimationen im Rettungsdienst und in Kliniken sowie von innerklinischen Notfallversorgungen. Seit dem offiziellen Start im Jahr 2007 wurden mehr als 550.000 Datensätze dokumentiert. Mit seinen umfassenden Datenanalysen liefert das Register wertvolle Impulse für Qualitätssicherung, Forschung und die gezielte Weiterentwicklung der Reanimationsversorgung – und ist damit ein zentrales Instrument zur Verbesserung der Überlebenschancen nach Herz-Kreislauf-Stillstand.
Jahresberichte werden vorgestellt
Am 7. Mai 2025 lädt das Deutsche Reanimationsregister alle Teilnehmenden aus Rettungsdienst und Klinik zum Jahrestreffen in das Kongresszentrum am Düsseldorfer Flughafen ein. Im Rahmen von Vorträgen und persönlichen Gesprächen informiert das Register-Team über aktuelle Entwicklungen, bietet Raum für Austausch und Vernetzung und stellt die neuen Jahresberichte vor, die auch die aktuellsten Hochrechnungen zur Ersthelfenden-Reanimationsquote und weitere wichtigen Zahlen enthalten. Ziel aller Beteiligten ist es, die Qualität der Reanimationsversorgung kontinuierlich zu verbessern und bundesweit einheitliche Standards zu etablieren.
Das Deutsche Reanimationsregister setzt sich daher seit vielen Jahren auch dafür ein, eine flächendeckende Teilnahme von Rettungsdiensten und Kliniken zu erreichen und die Versorgung auf Basis systematisch erhobener Daten gezielt weiterzuentwickeln. „Eine breite Datengrundlage ist entscheidend, um Versorgungsrealität und -qualität transparent abzubilden und nachhaltig zu verbessern“, erklärt Prof. Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters. Nur wenn relevante Daten systematisch erhoben und analysiert werden, lassen sich aussagekräftige Erkenntnisse gewinnen – und daraus Maßnahmen ableiten, die die Überlebenschancen von Betroffenen nachhaltig verbessern.