AI-ZERT: Zertifizierung Intensivmedizin

Qualität sichern 

Die moderne Intensivmedizin verfolgt das Ziel, Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen oder besonderem Überwachungs- und Behandlungsbedarf auf höchstem fachlichen Niveau zu versorgen. Dies geschieht durch ein hochspezialisiertes, multiprofessionelles Team – bestehend u. a. aus Fachärztinnen und Fachärzten mit der Zusatzweiterbildung „Intensivmedizin“, intensivmedizinisch qualifiziertem Pflegepersonal sowie therapeutischen Berufsgruppen wie z.B. Physiotherapie oder Logopädie. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Patientensicherheit – stets verbunden mit einer möglichst effektiven Nutzung der zur Verfügung stehenden personellen und technischen Ressourcen.

Ziel des Zertifikats „AI-ZERT“

Mit dem Zertifikat „AI-ZERT“ stellt die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) ein strukturiertes und transparentes System zur Qualitätssicherung in der Intensivmedizin bereit.
Es erweitert die Anforderungen der intensivmedizinischen Komplexbehandlung um evidenzbasierte Kriterien für die Versorgungsqualität und ermöglicht zusätzlich eine modulare Auszeichnung besonderer fachlicher Kompetenzen.
Das Ziel: Eine deutschlandweit einheitlich hohe Versorgungsqualität – unabhängig von Klinikgröße oder Standort.
Das Zertifikat ist jeweils für drei Jahre gültig. Nach Ablauf erfolgt eine erneute Prüfung für die Re-Zertifizierung.

Versorgungsstufen: Regel- und Schwerpunktversorgung

Das Zertifikat „AI-ZERT“ berücksichtigt unterschiedliche strukturelle Voraussetzungen in Kliniken und gliedert sich in zwei Versorgungsstufen:
•    Zertifikat Regelversorgung
Beruht auf den Kriterien der „normalen“ intensivmedizinischen Komplexbehandlung gemäß OPS-Katalog des InEK (2014).
•    Zertifikat Schwerpunktversorgung
Stellt auf die Anforderungen der aufwändigen intensivmedizinischen Komplexbehandlung ab und dokumentiert eine umfassendere, spezialisierte Versorgung schwersterkrankter Patientinnen und Patienten.
Beide Stufen basieren auf klar definierten Struktur- und Prozessmerkmalen sowie etablierten Maßnahmen der Qualitätssicherung – und gehen damit über die reinen InEK-Kriterien hinaus. Dies ermöglicht eine überprüfbare und nachhaltige Verbesserung der intensivmedizinischen Leistungen.

Modulzertifizierung: Fachliche Spezialisierung sichtbar machen

Zusätzlich zur Grundzertifizierung können Einrichtungen spezialisierte Kompetenzbereiche modular zertifizieren lassen. Diese Module belegen besondere medizinische Expertise in definierten Schwerpunktfeldern und tragen zur Profilschärfung der Einrichtung bei.

Folgende neun Kompetenzmodule stehen zur Verfügung:
•    Forschung und Lehre 
•    Neurointensivmedizin (Modul „Neuro“)
•    Kardiovaskuläre Intensivmedizin (Modul „Kardiovaskulär“)
•    ECMO (extrakorporale Membranoxygenierung)
•    Entwöhnung von der Beatmung (Modul „Weaning“)
•    Polytraumaversorgung
•    Versorgung von Schwerbrandverletzten
•    Intermediate Care (IMC)
•    Transplantationsmedizin
Für den Erwerb eines Kompetenzmoduls ist in der Regel der Nachweis des Zertifikats „Intensivmedizin in der Regelversorgung“ erforderlich.
Ausnahme: Das Modul „Entwöhnung von der Beatmung“ kann auch unabhängig davon zertifiziert werden.

Mehrwert für Patient:innen und Einrichtungen

Das Zertifikat „AI-ZERT“ steht für transparente Qualität, geprüfte Strukturen und kontinuierliche Weiterentwicklung der intensivmedizinischen Versorgung. Es schafft Vertrauen – bei Patientinnen und Patienten ebenso wie bei Zuweisenden, Angehörigen und Kostenträgern – und unterstützt Kliniken dabei, ihre Versorgungsqualität sichtbar und messbar zu machen.