Eine neue Version der S3-Leitlinie „Sepsis - Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge“ wurde veröffentlicht.

Die Leitlinie wurde federführend von der Deutschen Sepsis-Gesellschaft e.V. (DSG) erstellt.

Auch die DGAI war an der Erstellung beteiligt.

Weltweit existiert neben der deutschen S3-Leitlinie Sepsis lediglich die internationale Surviving Sepsis Campaign Guideline (SSC) als weitere systematisch entwickelte Leitlinie zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren bei Patienten mit Sepsis oder septischem Schock. Ergebnisse anderer Leitlinien sind auf Patienten mit Sepsis oder septischen Schock zumeist nicht übertragbar, da z. B. infektiologische Leitlinien zur antiinfektiven Behandlung von Patienten mit Pneumonie oder Harnwegsinfektionen spezifische Aspekte septischer Organdysfunktionen nicht berücksichtigen. So ist aufgrund des veränderten Metabolismus, des Verteilungsvolumens sowie der Leber- oder Nierenfunktion bei septischen Patienten unter Umständen eine andere Art, Dosis, Behandlungsdauer oder Applikation von antiinfektiven Arzneimitteln erforderlich.  

Wie kaum eine andere Erkrankung stellt die Sepsis eine interdisziplinäre Herausforderung dar, da sie in allen Fachdisziplinen der Medizin – wenn auch mit unterschiedlicher Häufigkeit – prävalent ist und eine anhaltend hohe Sterblichkeit und Morbidität hat. Kenntnisse in der evidenzbasierten Diagnostik und Therapie der zugrundeliegenden Infektion und des Sepsis-assoziierten Organversagens sind elementarer Wissensbestandteil von Medizinern und Pflegepersonal. Die S3-Leitlinie Sepsis wird daher von Rezipienten fast aller medizinischen Fachbereiche mit hohem Interesse aufgenommen. Aufgrund von Erfahrungen der Vergangenheit, ist davon auszugehen, dass das Update dieser Leitlinie auf Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen fast aller Fachdisziplinen in Deutschland weite Verbreitung findet und Gegenstand zahlreicher Publikationen in den Organen der einzelnen wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften, aber auch in den Pflegewissenschaften sein wird. Die Leitlinie liefert auch die Grundlage für die Lehre an deutschen Universitätsklinika und wird dies-bzgl. in den Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog NKLM einfließen. 

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 19.12.2024 die “Richtlinie zur datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung: Themenspezifische Bestimmungen für ein Verfahren 20 – Diagnostik und Therapie der Sepsis“ beschlossen. Die Qualitätssicherungsmaßnahme zur Diagnostik und Therapie der Sepsis soll durch die Messung und vergleichende Darstellung patientenrelevanter Qualitätsaspekte eine Reduzierung der Mortalität, neu auf-tretender Morbidität und Pflegebedürftigkeit von Patientinnen und Patienten mit Sepsis erreichen. Die Qualitätsindikatoren wurden seitens des Institutes für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) entwickelt und in einer Machbarkeitsstudie auf Eignung für ein QS-Verfahren überprüft. Bestandteil des Verfahrens sind drei fallbezogene Qualitätsindikatoren und vier einrichtungsbezogene Qualitätsindikatoren8. Die fallbezogenen und einrichtungsbezogenen Qualitätsindikatoren sind Bestandteil der Empfehlungen der S3-Leitlinie „Sepsis – Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge – Update 2025“ (AWMF-Registernummer: 079 – 001).

 

Version 4.0

Veröffentlicht am: 25.07.2025
Stand: 30.04.2025
gültig bis: 29.04.2030

 

Sie finden die Leitlinie ab sofort im Register der AWMF